Ermuhtigender Dialog mit einer Kuhratorin von Momenten

Welt, Land und Leute mal kuhlich betrachtet

Für Menschen wie für Kühe gilt, es lohnt sich immer, mal über den eigenen Tellerrand, respektive Weidezaun, hinauszublicken. Eine, die das gerne macht, lässt uns unter kuhontour regelmäßig auf Instagram an ihren äußeren und inneren kuhlichen Erlebnissen teilhaben. Das hat uns neugierig gemacht auf mehr und wir baten sie zum Interview.

Starnberger Seeleben: Weißt du noch, was die Initialzündung für dich war, dich nicht mit dem Freiraum der dir zugedachten Weide zu begnügen, sondern on tour zu gehen?

Kuh Ontour:  Zum Glück musste ich mich noch nie mit einer Weide begnügen. wobei Weide oder Alm für so ein Huftier wie mich schon ausgesprochen artgerecht ist. Seit mich meine Insta-Schöpfer vor über drei Jahren zum Leben erweckt haben, bin ich ein regelrechter Freigeist und on tour.

Starnberger Seeleben: Wir vermuten mal, du bist nicht ganz allein auf Reisen?

Kuh Ontour: Alleine ist sozusagen unmöglich, weil Selfie von hinten ist echt schwierig. Also: ja, ich nehm‘ schon meinen persönlichen Fotografen mit.

Starnberger Seeleben: Auf deinen Bildern fällt dein stets gut gepflegtes Fell auf – was ist dein Beauty-Geheimnis?

Kuh Ontour: Ganz einfach: Melkfett.

Starnberger Seeleben: Auf deinen Touren kommst du ganz schön rum – bist du nur zu Fuß unterwegs, oder gab’s auch schon „Kuh auf Rädern“?

Kuh Ontour: Sagen wir mal so, ich lasse mich gern befördern. Auto, Seilbahn, egal. Zu Fuß geht auch. Kurzzeitig, weil Sportlevel = Stein …

Starnberger Seeleben: Wenn du all deine Touren so betrachtest, welche Momente oder Begegnungen haben dich am meisten überrascht?

Kuh Ontour: Bin mal an Weihnachten mit einer Nikolausmütze über den Straubinger Stadtplatz gerannt und ein Kind rief ganz laut: „Kuck‘ mal, die hat eine Nikolausmütze auf!“ Kühe wie ich gehören dort anscheinend zum gewohnten Stadtbild …

links: Hier der Beweis: Auch Kühe haben Sinn für Baukunst (Bismarckturm).
rechts: Wer staunt hier über wen? Die Kuh zu Gast in Swarowskis Kristallwelten.

Starnberger Seeleben: Als du durch die Starnberger Seeregion gewandert oder mäandert bist, wie hast du Land und Leute so empfunden? Ist man hier kuhfreundlich?

Kuh Ontour: Die Leute rund um den See sind äußerst kuhfreundlich. Ich wurde ganz oft angelächelt und die Gegend ist der Wahnsinn. See, Berge in Sichtweite, Denkmäler und zwar nicht so kleine, sondern richtig große, eindrucksvolle! Außerdem gutes Essen und viel Natur. So schön bei euch!

Starnberger Seeleben: Du lebst im Moment und dein eigener Wortwitz ist ebenso bemerkenswert wie dein Repertoire an klugen Zitaten – bist du eher Kopf- oder Bauchkuh?

Kuh Ontour: Beides, je nach Gemuhtslage.

Starnberger Seeleben: Und eine ganz kleine Frage zum Abschluss: ist, aus deiner kuhlichen Sicht, die Menschheit noch zu retten?

Kuh Ontour: Ja, aber wir brauchen mehr Respekt, Anstand, Achtung vor Mensch und Natur. Und Glitzer und Einhörner.


Ethisches PS: Das Du, mit dem wir unsere Muhnterview-Partnerin ansprechen, ist übrigens kein Zeichen respektloser Dominanz von Menschen zu Tier, sondern abgestimmte, mentale Übereinkunft.

links: Chapeau: wenn Kuh on tour ist, hält sie sich nicht nur mental beweglich.
rechts: Muht zur Höhe: Für diesen Ausblick traut Kuh sich auch in die Seilbahn.

Wer Kuh ontour begegnen will, findet sie auf diesem Pfad garantiert: kuhontour